Fragen und Antworten zur Architektur
Alle Containergrößen sind international einheitlich genormt. Wir verwenden sogenannte High Cubes (HC) mit einer Gesamthöhe von 2,90 Meter. In der Länge entspricht das Planraster den genormten Containerlängen: 12,19 Meter (40FT), 9,12 Meter (30FT) und 6,06 Meter (20FT). In der Breite entspricht das Planraster der Containerbreite von 2,44 Meter.
Die Container können einzeln oder miteinander verbunden genutzt werden. Unterschiedlich lange Container lassen sich ebenfalls miteinander verbinden, dabei werden die Seitenwände herausgetrennt und die Fugen abgedichtet. Unterteilungen mit Trockenbauwänden, z. B. für den Einbau eines Bads, sind ebenfalls möglich. Am günstigsten ist die Nutzung eines einzelnen Moduls als Raumzelle.
Der komplette Wandaufbau, bestehend aus der Containerstahlwand, Dämmung und raumseitigen Abschluss mit einer Gipsfaserplatte, ist mit vierzehn Zentimetern sehr schmal und bietet dadurch 2,16 Meter (maximal 2,20 Meter) Innenraumbreite. Das Verhältnis von Nutzfläche (NF) zu Bruttogeschossfläche (BGF) beträgt sehr gute 0,86. Dadurch bieten Containermodule deutlich mehr Flächeneffizienz im Vergleich zu konventioneller Bauweise.
20FT HC Container
Außen: 6,06 Meter (Länge) x 2,44 Meter (Breite) x 2,90 Meter (Höhe)
Innenraum: ca. 5,70 Meter x 2,16 Meter = 12,3 Quadratmeter (bei 2,50 Meter lichter Raumhöhe)
30FT HC Container
Außen: 9,12 Meter (Länge) x 2,44 Meter (Breite) x 2,90 Meter (Höhe)
Innenraum: ca. 8,75 Meter x 2,16 Meter = 18,9 Quadratmeter (bei 2,50 Meter lichter Raumhöhe)
40FT HC Container
Außen: 12,19 Meter (Länge) x 2,44 Meter (Breite) x 2,90 Meter (Höhe)
Innenraum: ca. 11,80 Meter x 2,16 Meter = 25,5 Quadratmeter (bei 2,50 Meter lichter Raumhöhe)
Durch die Kombination mehrerer Module entstehen vielfältige Grundrissoptionen. Dafür können die kompletten Seitenwände, alternativ auch nur Teile davon, herausgetrennt werden. Bei entsprechend breiten Öffnungen müssen nach den Vorgaben des Statikers Stahlstützen eingeschweißt werden, und bei der Montage vor Ort werden die Fugen umlaufend fachgerecht abgedichtet. Das Regenwasser wird über ein zusätzlich montiertes Flachdach gesammelt und über Fallrohre abgeleitet.
Auf einem Containerschiff können bei Seegang, Wind und Wetter bis zu neun Container gestapelt werden, lediglich verbunden mit Twistlocks und Bridge-Fittings – dieses Verfahren hat sich weltweit im täglichen Einsatz bewährt. Beim Hochbau müssen allerdings projektbezogene statische Berechnungen und der Brandschutz berücksichtigt werden.
Einzelne Container können problemlos an allen Seiten miteinander verbunden werden, um größere Grundflächen zu erzeugen. Module können nachträglich auch ergänzt oder zurückgebaut werden. So entstehen Gebäude, die im Gegensatz zu anderen Modulbauweisen leicht und kostengünstig über Standardlogistik ihren Standort wechseln können – im Prinzip wie Spielzeugbausteine für Erwachsene.
Alle gängigen vorgehängten Fassadensysteme lassen sich am Container montieren, wobei dieser bereits wind- und wasserdicht ist. Die Container können deshalb auch im Original belassen oder in jedem RAL-Farbton lackiert werden. Die Containertüren können wahlweise entfernt oder zur Fassadengestaltung, als Sonnenschutz oder als Balkon genutzt werden. Auch extensiv begrünte Flachdächer, mit oder ohne Fotovoltaik, sind möglich.
Bei der Innenwand kann zwischen Mineralfaserplatte oder Dreischichtholzplatte gewählt werden. Die Mineralfaserplatte kann gestrichen oder tapeziert, die Holzplatte kann originalbelassen oder farbig lasiert/geölt werden.
Wir bieten auf den Containergrundriss maßgeschneiderte Systembadlösungen an und arbeiten in der seriellen Fertigung mit renommierten Fertigbadherstellern zusammen. Der Grundriss der Bäder ist dabei vorgegeben, während Oberflächen, Materialien, Farben, Armaturen und Sanitärartikel frei wählbar sind.
Unsere industriell gefertigten Module eignen sich für Projekte, bei denen in kurzer Zeit hohe Stückzahlen mit sich wiederholenden Grundrissen erforderlich sind. Beispielsweise für Hotels und Hostels, Boardinghäuser, Mitarbeiter- und Studentenwohnheime, Rehakliniken, Seniorenresidenzen, Büroeinheiten, Verkaufsflächen, Coworking Spaces (auch indoor, beim Ausbau leer stehender Fabrikhallen), Coliving Spaces, Mobilheime auf Campingplätzen und Ferienwohnungen. Die Nachverdichtung/Aufstockung auf Bestandsimmobilien oder Parkdecks ist aufgrund der vorgegebenen Containerabmessungen nur bedingt sinnvoll.
Die Module bleiben nach dem Aufstellen mobil und können mit einem Autokran schnell und kostengünstig abgebaut werden. Durch die geringe Bodenversiegelung (Streifen- oder Punktfundamente) ist ein vollständiger Rückbau leicht umzusetzen.